Selbständige: Private oder gesetzliche Krankenversicherung

Selbständige und Freiberufler stehen oft vor der Wahl, welche Krankenversicherung für sie die beste wäre. So bietet das deutsche Gesundheitssystem zwei Alternativen, die gesetzliche Krankenversicherung und die private Krankenversicherung. Da Selbständige grundsätzlich eigenständig für Ihre Versicherungsbeiträge aufkommen müssen, erhalten sie auch bei der Beitragszahlung zur gesetzlichen Krankenversicherung keinerlei Unterstützung. Die Beiträge für die GKV werden dabei einkommensabhängig erhoben. So muss ein Selbständiger ganze 14,9% seines Bruttoeinkommens in die gesetzliche Krankenversicherung entrichten. Um eine passende Beitragsberechnung zu erhalten muss seitens des Selbständigen ein wahrscheinlicher Verdienst angegeben werden. Insbesondere für Neuselbständige, die noch keinen festen Betrag zur Verfügung haben, kann dies schnell zum Nachteil werden. In solchen Fällen richtet sich die gesetzliche Krankenversicherung nämlich an die Beitragsbemessungsgrenze, welche im Allgemeinen bei 3.750,00 Euro monatlich liegt. Demnach müsste ein Selbständiger einen Höchstbeitrag von 558,75 Euro pro Monat an die gesetzliche Krankenversicherung zahlen. Dieser Beitrag ist im Verhältnis zu einer Versicherungsprämie für die private Krankenversicherung extrem hoch angesetzt. Die private Krankenversicherung hingegen berechnet die Beiträge einkommensunabhängig. Zur Beitragsermittlung werden hier lediglich die Leistungen des gewählten Tarifes, das Alter des Versicherungsnehmers und dessen Gesundheitszustand hinzugezogen. Im Durchschnitt zahlen privatversicherte Selbständige nicht mehr als 300 Euro pro Monat an Versicherungsprämien und erhalten darüber hinaus zahlreiche Zusatzleistungen, welche im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherungen nicht vorzufinden sind. Bedauerlicherweise kann über die private Krankenversicherung im Gegensatz zu der gesetzlichen Krankenversicherung jedoch keine Familienversicherung abgeschlossen werden. Selbständige mit Kindern und Ehepartner müssten somit mehrere Versicherungsverträge bei der privaten Krankenversicherung abschließen und somit auch für jedes Familienmitglied einen gesonderten Versicherungsbeitrag zahlen, wodurch die Kosten sehr schnell in die Höhe steigen würden. Fazit: Die private Krankenversicherung ist auf Grund der geringen Versicherungsprämien insbesondere für Neuselbständige und Selbständige mit sehr hohem Einkommen geeignet. Da sich auf diese Weise schnell bis zu 250 Euro und mehr pro Monat einsparen lassen. Selbständige mit Ehepartner und Kindern sollten allerdings zweimal überlegen, ob sie sich über eine private Krankenversicherung oder über eine gesetzliche Krankenversicherung versichern lassen möchten. Da die private Krankenversicherung bislang keine grundständige Familienversicherung anbietet, müsste für jedes Familienmitglied ein eigenständiger Vertrag abgeschlossen und Beitrag entrichtet werden. Dabei können schnell monatliche Versicherungsprämien über 1.000 Euro zusammenkommen. In der gesetzlichen Krankenversicherung ist es hingegen möglich, alle Familienmitglieder über einen Vertrag versichern zu lassen und demnach auch nur einen Versicherungsbeitrag zu zahlen.

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